Aaaaber dieses "Muster", will sagen, diese Machart, ist mir schon in Kindertagen begegnet.
Zum Einen in flauschig als Kissenplatte, zum Anderen in Tüll als Untersetzer, z.B. für die Kaffeekanne. Ja, damals wurden noch die guten alten Porzellankannen verwendet, und Alufilter und runde Filterpapierchen. Nix Kaffeemaschine. Und schon gar keine stylischen, überteuerten Kaffeeautomaten.
Aber ich schweife ab.
In einer dieser Hochglanzzeitschriften, welche das moderne Landleben glorifizieren, entdeckte ich eine Anleitung, deren Ergebnis meinen Erinnerungen nahekam.
Das muss ich haben! Los gehts.
Zuerst wurde Junior aktiviert. Muddern braucht einen hölzernen Rahmen. 20 x 20 cm im Quadrat, mit Nägeln im Abstand von 2 cm und je 2 cm Höhe.
Okay, bei der Höhe haperte es ein wenig, aber der Rest haut hin.
Nun darf ich Wolle kaufen. (Dies ist immer der schönste Teil bei einem neuen Projekt)
Ich habe mich für die IDA von WollButt entschieden. 80 % Schurwolle, 20 % Polyamid bei einer Lauflänge von 60 m auf 50 g.
Es kann auch gern noch dickere Wolle sein, umso flauschiger wird das Ergebnis.
Wichtig ist ein hoher Wollanteil.
Es geht los. Die Wolle wird auf den Rahmen gespannt. Schön gleichmäßig, senkrecht und waagerecht, ich hatte letztendlich ca. 12 Lagen pro Richtung. Es kann, wie bereits erwähnt, gerne mehr sein.
Die Kreuzungen werden allesamt verknotet. Hin und her, kreuz und quer. Ich habe in meinem Perfektionswahn anfangs alles vier- und fünfmal gewickelt. Ist aber gar nicht nötig. Reißfestes Garn sollte Verwendung finden. Ich habe Sternzwirn genommen.
Die Knoten habe ich jeweils noch mit Leim fixiert. Wie gesagt - Perfektionswahn ;-)
Nun das Ganze vom Rahmen schneiden und die Außenfäden auf einheitliche Länge kürzen
Jetzt jeden Fadenstrang hälftig durchschneiden.
Bei 12 Lagen werden also die oberen sechs Stränge durchtrennt.
(Die Knoten liegen dabei auf der Rückseite)
So sieh es jetzt aus (hier noch auf dem Rahmen, aber es funktioniert definitiv besser ohne)
Nun das Ganzeein bis zwei Minuten über Wasserdampf halten. Die Wollfasern quellen auf und es wird puschlig.
Davon machen wir uns elf weitere Quadrate - bei mir war das eine Sache von mehreren Monaten - nähen alles auf eine rutschfeste Unterlage ...
... und haben fertig.
Materialwert ca. sechzig Euro. Zeit und Nerven nicht eingerechnet.
Jaaa, man hätte auch kaufen können, aber selbstgemacht ist selbstgemacht
und danke fürs Anschauen.
Recht kostenintensiv, aber genial! So aufgeschnitten kenn ich das gar nicht! Sieht super aus!
AntwortenLöschenLG Silke
super tolle Badematte und so kann man auch seine Wunschgröße nebst Wunschfarben verwirklichen ;-) Mega viel Arbeit aber auch ein tolles Ergebnis :-)
AntwortenLöschenLG Sandra